Samstag, 31. März 2018

Meine Reise zu mir selbst - Yoga Lehrer Ausbildung in Goa




Die Zeit in Goa während meiner Yogalehrer Ausbildung verging zum Einen wie im Flug, zum Anderen kam es mir unendlich lange vor, weil wir fürs Leben gelernt haben. Ashok, ist ein wahrer „Guru“ der uns Allen echte Lebenslektionen erteilt hat. Dieser 3 wöchige intensiv Kurs, ging quasi non stop. Deshalb hatte ich auch keine Zeit zu schreiben, geschweige denn ein Buch zu lesen. Ich konnte nicht mal meine sozialen Kontakte pflegen. Zum Glück habe ich so eine großartige Familie und Freunde, dass diese mir das auch nicht übel nehmen. Nein, sie erwarten es sogar, dass ich mich auf das konzentriere, was ich da gerade tue.

Ich werde hier auch nicht darüber schreiben wo ich örtlich genau war, da hat sich nämlich auch nichts geändert. Hingegen meine innere Reise war Meilenweit...

Angefangen hat es damit, dass ich (an alten Themen festhängend) krank losgeflogen bin bei Minus 8 Grad. Ich bin einfach nicht für die Kälte geschaffen. Dafür war ich innerhalb 2 Tagen in Indien wieder fit.

Schön war, dass mich so viele aus den Läden und Restaurants wieder erkannt haben, sogar mit Namen. Das hat mich sehr gerührt. Diesmal, lief alles wie geschmiert. Als wäre es mein Zuhause.

Kashis Yoga ist so eine wundervolle Yogaschule, dass ich nur sagen kann, dass ich mal wieder zur rechten Zeit am rechten Ort war. Es hat einfach alles gepasst. Der Preis, die Location, die Organisation, die Leitung und die wundervollen Lehrer. Aber das beste waren die Studenten. - Alles wundervolle schöne Menschen. Keiner war irgendwie blöd oder komisch, im Gegenteil – lauter strahlende Persönlichkeiten. Und alle hatten so viel zu geben und steckten voller Überraschungen. Da fiel es leicht man selbst zu sein.

Ich weiss nicht warum aber irgendwie hab ich trotz super Ernährung und der ganzen Anstrengung eher zu wie abgenommen, aber das ist halt jetzt mal so, auch wenn es mir nicht passt. Das schöne war, dass hier keiner die „gesellschaftlich Traumfigur“ hatte, aber doch waren irgendwie alle perfekt. Es waren auch keine abgehobenen Yogis dabei, die mit ihren Asanas angegeben hätten. Das ist ja auch nicht Yoga. Und so fing die Ausbildung auch an, und so endete sie auch:

Was ist Yoga?

Was ist für euch Yoga? Manche stellen sich dabei einfach die Übungen vor, die komische Tiernamen haben und Leute die am Ende rumliegen und aussehen, als würden sie schlafen(Shavasana). Oder manche haben irgendwelche akrobatischen Stretchübungen im Kopf. Ganz oft hab ich auch die Aussage gehört, - ach, Yoga ist nichts für mich. Heute und hier kann ich dazu nur sagen – Yoga ist defenetiv für jeden gut, zumindest jedem, der Ja sagt und sich dem Leben und dem geistigen Wachstum nicht versperrt. Denn Yoga ist bei Weitem nicht einfach nur Asanas (physische Übungen) und Meditation.

Es ist eine Wissenschaft, die sehr weit zurück geht. Weiter als die Zeit, die in der Bibel beschrieben wird. Erste Abbildungen, die auf ein Yoga Lebensweg hindeuten werden auf 4000 v. Ch. Datiert, als man in Nordindien Inschriften und Wandmalereien entdeckt hat.

Das Wissen, auf dem heute Yoga beruht sind die „Veden“, ein mündlich überlierfertes Wissen, dann den „Upinaschaden“ - Weisheiten, die Lehrer an Schüler weiterübermittelt haben über Brahman (das Universelle) und Atman (das wahre Ich). Yoga bedeutet wörtlich soviel wie „Vereinigung“ (Unity) die Verbindung zwischen Brahman und Atman und das Wissen, dass Alles miteinander verbunden ist.

Gourev, einer unserer Lehrer hat uns sehr viel über Indiens Geschichte und Traditionen und natürlich die Geschichte über Yoga erzählt und näher gebracht. Dieses Wissen ist sehr wichtig in der hinduistischen Kultur vor allem die „Bhagavad Gita“ von der man eigentlich alles ins heutige Leben übertragen kann, in unsere heutige Gesellschaft. Sie ist ein Teil der Mahabharata, dieses Buch handelt von der Familiengeschichte die darum kämpft, wer die Macht hat und wer Besitz obwohl es sich um eine Familie handelt. Und diese tragische Geschichte zeigt uns wie es heute immer noch ist und welche Lehre daraus gezogen werden kann. Und diese Lehre ist in Versform von Krishna gesungen niedergeschrieben worden. Es ist ein Zwiegespräch zwischen Krishna, dem Lehrer und Arjuna, dem Schüler. Arjuna hat eine Frage, er will wissen, was ist meine Aufgabe, wie soll ich mich entscheiden? - Krishna erzählt ihm alle Prinzipien der Spiritualität und die Weisheit über das Selbst und sagt:“In Wahrheit bist du unendlich und ewig. Egal, was du tust, es ändert nichts daran, dass du unendlich und ewig bist.“ Die Essenz der Bhagavad Gita ist, dass man alles was man tut mit Hingabe und Liebe tut, fürs göttliche, sich selbst seines göttlichen bewusst ist.

Diese Lehre war auch die Quint Essenz Ashoks unseres Lehrers.
Und alles läuft darauf hinaus. Was Yoga ist, wurde letztendlich von Patanjali in seinen Sutras zusammen gefasst, einen Yoga Leitfaden.

Die Yogaphilosophie besagt, das es eben diese universelle Vernetzung von allem – Menschen, Tiere, Pflanzen und der Erde gibt. Nur wenn wir alles separat oder getrennt sehen, kommt Leiden auf. Neid, Eifersucht, Hass z. B. Kommen nur auf wenn unsere Wahrnehmung Trennung von allem und allen sieht, indem man (be-) urteilt, was andere tun oder sagen und dem ein Richtig oder Falsch zuordnet und sich damit abtrennt und als besser ansieht.

Eine Definition Yogas zeigt uns ein wichtiger Vers aus den Patanjali Sutras:

Chitta Vritti Nirodah – was soviel heisst „die Stille oder Beruhigung der Gedanken-Wellen“

  • Unser Verstand ist ständig am arbeiten, am analysieren, am bewerten und kritisieren. Es ist wie eine Sucht, die nicht aufhört. Und die Gedanken kommen wieder und wieder und bewirken ein Gefühl eine Emotion in uns, die oft unerwünscht ist. Diese Gedanken hindern uns am Hier und Jetzt leben, am wirklichen Leben, denn das kann man nur im Moment leben. Denkt man aber nach, ist es meist über vergangenes oder zukünftiges, was uns oft Sorgen oder Traurigkeit einbringt. Das geht manchmal wirklich so weit, dass wir nicht mehr klar denken können und gar nicht mehr erkennen, um was es eigentlich geht, wer wir sind und was wir eigentlich wollen. Es ist wie wenn du in einen See schaust oder ins Meer und die See ist durch Wellen und Strömungen aufgewühlt, man kann sich darin nicht spiegeln und erkennen. Wenn die See jedoch still ist, erkennt man sein wahres Gesicht.

Mit Yoga trainierst du Körper, Geist und Verstand im Hier und Jetzt zu sein. Yoga Asanas, die körperlichen Übungen sind eine der 8 Bestandteile Yogas, die Patanjali beschreibt. Alle acht sind gleich wichtig auf dem Yoga-Weg. Vor den Asanas kommen noch die „Yamas“ (ethischen Berücksichtigungen) und die „Niyamas“ (Verhaltenskodex)

Es geht darum sich nicht gewaltätig zu verhalten, weder in Wort noch in Taten, die Wahrheit zu sprechen, nicht zu stehlen, ein moderates Leben zu führen und nicht habgierig zu sein, sowie Reinheit in körperlichen und geistigen Belangen, Zufriedenheit, sich im Loslassen üben, selbst Reflexion und Hingabe des göttlichen.

Erst danach kommt der Bereich der Asanas, dann Pranayama (Atemübungen), Pratyahara (Rückzug der Sinne), Dharana (Konzentration) und Dhyana (Meditation) um „Samadhi“ (Glückseligkeit, Freiheit, Frieden bis hin zur Erleuchtung) zu erreichen.

Das alles ist Yoga. Und hilft uns mehr Bewusstheit und Achtsamkeit zu erreichen. Es hilft genau diese Gedanken-Wellen und Unruhen zu erkennen und zu beobachten. Zu beobachten, woher die Gedanken kommen. - Gedanken sind Erfahrungen, Erziehung, Gesellschaftliche Regeln und Muster. Und wenn da etwas nicht rein passt und es eben ausserhalb dieser Regeln ist, dann kommt unser Verstand da erst mal nicht klar. „Aber es muss doch so und so sein,.... das ist normal, …. das ist nicht normal oder ok....) Wenn dir das mehr und mehr klar wird, und das geht nur durch stete Übung, dann kannst du deine Gedanken beobachten ohne daran fest zu hängen. Dann wirst du auch irgendwann begreifen, dass du nicht deine Gedanken bist, auch nicht deine Gefühle genauso wie du nicht dein Körper bist.

Denn was bist du wirklich? Was bleibt übrig, wenn du dich nicht über oben genanntes definierst? - Das ist der Weg zur Erleuchtung, oder einfach ausgedrückt, zur Zufriedenheit. Einfach zu erkennen, dass du göttlich bist, das du Erschaffer bist. Du kannst deine Gedanken selbst erschaffen.

Wie? - Indem du dich auf etwas konzentrierst, etwas focusierst, was du wirklich sein willst, was du haben möchtest im Leben und wie du leben willst; mit wem etc.

Wenn du diese Achtsamkeit trainierst durch Yoga und Meditation (Stille) kannst du auch die Dinge so sehen wie sie wirklich sind. Das führt automatisch zu Dankbarkeit und Glück.
Dankbar für die Kleinen Dinge des Lebens und nicht alles Selbstverständlich zu nehmen. Zu sehen wie gesegnet wir sind.

Eine weitere Hilfe dabei ist es jeden Abend bevor wir zu Bett gehen zu reflektieren, für was wir an dem Tag Dankbar sind. Überlege dir einfach 3 Dinge, schreibe sie auf. Man wacht ganz anders auf und verändert dein Leben. Segne dein Essen, sei Dankbar, für das was du hast. Teile was du an Talenten und Segnungen hast.

All diese Lehren habe ich aus diesem Unterricht und aus meinem bisherigen Yogaweg gezogen.

Ashok hat uns wirklich aufgerüttelt und uns Dankbarkeit näher gebracht und wie wir alles so sehen können wie es ist, ohne zu leiden oder etwas als schlecht zu bewerten. Es ist einfach:

Schaue ins Licht und nicht in die Dunkelheit. Da wo Licht ist kann es keine Dunkelheit geben. Akzeptiere die Dinge so wie sie sind und nicht so wie du sie gerne haben willst.
Erkenne wie klein du im Universum bist, finde Demut darüber und die göttlichkeit, die du in dir trägst.

Ich meinerseits kann nur sagen, dass ich viel gelernt habe und weiter führen möchte.

Natürlich auch als Yoga Lehrerin die Themen, Meditationen, Mantras und Asanas weitergeben und teilen, die ich gelernt habe.

Wir hatten miteinander so viel Spaß und Glückseligkeit, dass kann man in Worten und Bildern kaum ausdrücken, dennoch hier ein paar Impressionen.

























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